Kirschbaum richtig schneiden
Damit der Kirschbaum viele Früchte entwickeln kann, muss er regelmäßig geschnitten werden. Bleibt der Schnitt aus, wächst der Kirschbaum zu stark und bildet holzige Triebe. An zu alten Trieben entwickeln sich die Blüten lediglich an den Triebspitzen. Außerdem wachsen die Früchte nur an den Trieben, die maximal drei Jahre alt sind. Wird der Kirschbaum nicht geschnitten, wird er den Großteil seiner Energie für das Wachstum nutzen. Für die Blütenbildung bleibt nicht mehr viel Energie übrig – und somit wird er nur wenige Früchte tragen.
Pflanzschnitt – Beim Pflanzen das erste Mal schneiden
Der Kirschbaum wird das erste Mal beim Pflanzen geschnitten. Dieser Schnitt ist notwendig, damit die Kraft zum einen in die Wurzelbildung geleitet wird und zum anderen die Triebe ausreichend mit Wasser versorgt werden können.
Beim Pflanzschnitt werden:
- die Triebe herausgeschnitten, die abgestorben oder verletzt sind
- die Äste entfernt, die sich kreuzen oder nach innen wachsen
- die Triebe, die bestehen bleiben, eingekürzt
Die Stammverlängerung stellt den Leittrieb dar. Dieser muss erhalten bleiben.
Junge Kirschbäume schneiden
Um das Wachstum des Kirschbaumes unter Kontrolle zu halten und damit man von einer reichhaltigen Ernte profitieren kann, sollte der Kirschbaum jährlich geschnitten werden.
Für Laien ist es am besten, den Schnitt durchzuführen, bevor der Austrieb beginnt – also zwischen Winter und Frühling. Da der Kirschbaum zu dieser Zeit kein Laub trägt, kann der Wuchs besser erkannt werden.
Hinweis: Im Herbst sollte nicht! geschnitten werden, denn feuchtes Wetter könnte zum Pilzbefall oder zu Krankheiten führen. Dasselbe gilt für Tage, an denen sehr heiße Temperaturen vorherrschen.
So wird der Schnitt durchgeführt
- Sich kreuzende Triebe und die Triebe, die in Stammrichtung wachsen, werden entfernt
- Wildtriebe und Wassertriebe müssen abgeschnitten werden
- Alle Triebe, die auf den Ästen steil nach oben wachsen, werden bis kurz vor dem Ast abgeschnitten
- Zu dicht wachsende Jungtriebe werden entfernt
- Die starken Seitentreibe müssen um ein Drittel und die schwachen Seitentriebe um die Hälfte eingekürzt werden
Daneben sollte immer wieder kontrolliert werden, ob sich Wassertriebe bilden. Diese müssen entfernt werden, da sie die Entwicklung von Blüten und Früchten reduzieren.
Verjüngungsschnitt: Alte, verwilderte Kirschbäume schneiden
Hat ein Kirschbaum schon längere Zeit keinen Schnitt mehr erhalten, wird er so gut wie keine Früchte tragen. In dem Fall muss ein Radikalschnitt durchgeführt werden:
Krone schneiden
Im frühen Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt, wird die Krone geschnitten. Zunächst wird der Leittrieb oberhalb eines waagerecht gewachsenen, gesunden Fruchttriebes abgesägt. Dieser Fruchttrieb sollte sich auf einer Höhe von rund 2,5 Metern befinden.
Je nachdem wie lange der Kirschbaum nicht mehr geschnitten wurde, kann dieser Fruchttrieb so lang oder dick sein, dass zuerst ein großer Teil der Baumkrone abgesägt werden muss. Hierbei sägt man etwa dreißig Zentimeter über dem ausgewählten Fruchttrieb, um Verletzungen und ein Einreißen des Holzes zu vermeiden. Erst danach wird der Leittrieb über dem ausgewählten Fruchttrieb abgeschnitten.
Erziehungsschnitt
Jetzt wird der Erziehungsschnitt durchgeführt, bei dem im ersten Schritt alle Äste abgesägt werden, die steil nach oben wachsen. Die Wuchsrichtung wird dabei auf einen waagerecht gewachsenen und jungen Trieb umgeleitet.
Anschließend werden die Äste entfernt, die in Stammrichtung wachsen oder die sich überkreuzen. Ebenso schneidet man die Wassertriebe heraus und falls sich übermäßig viele Seitenäste gebildet haben, wird ein Teil davon herausgesägt. Die bestehenden Äste können leicht eingekürzt werden, wenn sie zu ausladend gewachsen sind.
Beim Verjüngungsschnitt geht es darum, eine schmale Krone zu bekommen, damit genügend Sonnenlicht ins Innere gelangen kann.
Anschließend wird – wie oben beschrieben – ein jährlicher Schnitt durchgeführt.