Hibiskus: so wird er richtig beschnitten
Die zunehmende Beliebtheit des winterharten Hibiskus ist unbestreitbar, da er in immer mehr Vorgärten zu finden ist. Damit er aber auch jedes Jahr aufs Neue zahlreich schöne Blüten trägt, müssen mehrere Dinge beachtet werden – allen voran der richtige Schnitt zur richtigen Zeit. Nur wer die verschiedenen Schnittarten und richtige Zeitpunkte kennt, wird sich langfristig an einem echten Meer aus Blüten erfreuen können.
Die verschiedenen Schnittmethoden und ihr jeweiliger Effekt
Je nach Zielsetzung müssen unterschiedliche Schnittmethoden angewendet werden. Praktischerweise ist der Hibiskus äußerst schnittverträglich. Deshalb muss man sich auch keine großen Sorgen machen, dass man zu viel wegschneiden könnte. Grundsätzlich wird jeder deutliche Rückschnitt mit einem noch stärkeren Neuaustrieb belohnt, der zahlreiche Blüten mit sich bringt. Nachfolgend werden die verschiedenen Schnittarten kurz erklärt.
Der Erziehungsschnitt für junge Pflanzen
Damit die jungen Pflanzen möglichst buschig austreiben, muss die Pflanze regelmäßig zurückgeschnitten werden. Dadurch entsteht eine ausgeprägte Verzweigung. Auch schwache und tote Triebe sollten im Zuge der Verjüngung gleich mit weggeschnitten werden.
Der Erziehungsschnitt zum Hibiskus-Hochstamm
Ein wenig Übung und Erfahrung schaden natürlich nicht, wenn man den Hibiskus zu einem Hochstamm erziehen möchte. Es ist aber kein Hexenwerk und deshalb kann man es auch ohne Erfahrung durchaus versuchen. Wichtig ist zu wissen, dass die Erziehung zu einem Hochstamm viel Geduld erfordert – die Entwicklung verläuft in der Regel über mehrere Jahre hinweg. Folgender Ablauf sollte eingehalten werden:
- Im ersten Jahr: Nachdem die Pflanze gesetzt ist, schneidet man die seitlichen Zweige so weit zurück, dass nur noch zwei bis drei Knospen übrig bleiben. Den Hauptstamm lässt man in Ruhe.
- Im darauffolgenden Jahr: Die Verzweigungen werden alle so weit zurückgeschnitten, dass jeweils nur noch eine Knospe übrig bleibt. Der Leittrieb wird soweit zurückgestutzt, dass noch fünf bis sechs Augen übrig bleiben.
- Abschluss der Erziehung im dritten Jahr: Die dritte und letzte Phase in der Erziehung zum Hochstamm verlangt, dass der Hauptstamm so weit zurückgeschnitten wird, bis er die gewünschte Höhe erreicht. Zusätzlich werden alle seitlichen Triebe abgezwickt, bis nur noch die Triebe übrig sind, die für eine schöne Kronenbildung nötig sind. Diese werden ebenfalls so weit zurückgeschnitten, dass noch drei bis vier Augen übrig bleiben.
Der Verjüngungsschnitt für den Hibiskus
Wenn der Hibiskus zu groß wird, muss er zurückgeschnitten werden, damit er auch weiterhin schöne und vor allem viele Blüten trägt. Dazu schneidet man ihn um gut 1/3 zurück und konzentriert sich vor allem auf die bereits dürren und quer gewachsenen Triebe. Je älter der Hibiskus wird, desto mehr „vergreist“ er – dann muss man den gesamten Strauch durch die Entfernung struppiger und alter Zweige auslichten.
Der sogenannte Erhaltungsschnitt
Durch den Erhaltungsschnitt kann man aktiv auf die Wuchsform einwirken. Man entfernt kranke und verdorrte Zweige und schneidet auch zu lange Triebe entsprechend ab. Zweige, die sich bereits in der Nähe des Hauptstamms stark verästeln, werden möglichst nahe am Stamm abgeschnitten.
So wird der Hibiskus nach dem Frost zurückgeschnitten
Obwohl der Hibiskus als winterhart gilt und die meisten Winter ohne Schäden übersteht, kann es regional doch dazu kommen, dass die Pflanze Frostschäden erleidet. Erfrorene Zweige und Äste schneidest du so weit zurück, dass du bis ans frische Holz gelangst. Das sorgt dafür, dass sie unterhalb des Schnittes wieder neu austreiben.
Der richtige Zeitpunkt, um den Hibiskus zu schneiden
Durchschnittlich wächst der Gartenhibiskus rund 30 cm pro Jahr. Schneidet man ihn nicht zurück, kann er eine Höhe von bis zu 2 m erlangen. Man sollte ihn mindestens 1-mal pro Jahr zurückschneiden. Ein Zwischenschnitt kann und soll erfolgen, wenn sich die Pflanze zu sehr ausbreitet. Festzustellen ist dieser starke Wuchs vor allem an den Blüten, die immer kleiner werden. Der Hauptschnitt sollte im zeitigen Frühjahr erfolgen, sofern kein starker Frost mehr zu erwarten ist.+